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Aktuelles aus dem VGL

„Wieder Krieg in Europa“ – Bundeswehr-Jugendoffizierin referiert am VGL

Rund um den Europatag am 9. Mai findet alljährlich eine internationale Europawoche statt, in diesem Jahr in der Zeit vom 30. April bis zum 9. Mai 2022. Die Europawoche lebt von einem bunten Programm, das Schulen, Hochschulen und andere Institutionen auf die Beine stellen, um die Bedeutung Europas sichtbar zu machen.

Im Kontext dieser Woche fand am VGL am Montag, dem 2. Mai, ein Vortrag zum Thema „Wieder Krieg in Europa – Der Krieg in der Ukraine“ statt, an dem die MSS 11 sowie die Klasse 10a teilnahmen. Gestaltet wurde der Vortrag mit anschließender Diskussion von Frau Franziska Fiack aus Saarlouis. Sie ist Jugendoffizierin der Bundeswehr und ausgewiesene Expertin im Bereich der Sicherheits- und Europapolitik.

Bereits während des Vortrags, besonders aber als sich dieser seinem Ende entgegenneigte sowie in der sich anschließenden Diskussions- und Fragerunde zeigte sich an den Reaktionen und Fragen der SchülerInnen die Betroffenheit und viele Sorgen, die die hochaktuelle Thematik bei ihnen hervorruft und die in Form von offenen Fragen an die Referentin gerichtet und von dieser stets kompetent beantwortet wurden. So erläuterte sie abschließend beispielsweise diverse Szenarien, wie der Krieg in der Ukraine enden könne und welche Folgen das jeweilige Szenario für die Ukraine, Russland und Europa bzw. die Welt hätte, um den SchülerInnen zu verdeutlichen, dass der Krieg in wenigen Wochen evtl. aber erst in Jahren enden könne (sie verwies auf das Beispiel Syrien), weswegen es umso wichtiger sei, sich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Generell band sie deshalb während ihres Vortrags immer wieder geschickt auch das Vorwissen der SchülerInnen mit ein und wies stets auf verschiedene Facetten und Bedingungen hin, die im Rahmen des Krieges in der Ukraine zu beachten seien, um die Meinungsbildung der SchülerInnen anzuregen. So stand zu Beginn des Vortrags beispielsweise die Frage, woher die SchülerInnen ihre Informationen zum Konflikt beziehen würden („Das erste Opfer des Krieges ist die Wahrheit“), verbunden mit der Aufforderung, die Quellen stets zu hinterfragen und zu prüfen. Hiernach ging sie Schritt für Schritt auf zentrale Themenfelder ein, die zum Verständnis des Krieges sowie des tagesaktuellen Geschehens von zentraler Bedeutung sind, beginnend mit Russland und der Rolle Putins. Sie legte dar, dass Putins Ziel, ein starker russischer Staat, lediglich unter der Bedingung eines Wirtschaftswachstums sowie der Unterbindung von Kritik(ern) zu erreichen sei, weswegen auch eine starke Anbindung an China erfolge und untermauerte dies mit Statistiken sowie Erläuterungen zur wirtschaftlichen und militärischen Entwicklung Russlands, bevor sie sich der Ukraine und Präsident Selenskyj widmete. Auch hier betonte u. a. sie die wirtschaftliche Rolle der Ukraine (z. B. als „Kornkammer Europas“), verwies aber insbesondere auf die global-ökonomischen Folgen des Krieges, indem sie auf die Konsequenzen für den afrikanischen Kontinent einging. In der Folge zeigte sie die politische Entwicklung der Ukraine (beginnend mit den Euro-Maidan-Protesten) sowie auch die militärische auf, um im Anschluss fundiert den Kriegsverlauf sowie die jeweiligen Hintergründe (Taktik, Kampfmoral etc.) zu erläutern. Im Anschluss wandte sie den Blick auf die Rolle der NATO, EU, UN sowie Deutschlands und griff hier viele Fragen der SchülerInnen auf, die sich um den möglichen Bündnisfall nach Artikel 5 des NATO-Vertrags, die Sanktionen der EU, die Waffenlieferungen Deutschlands, die Abhängigkeit vom russischen Gas oder die 100 Milliarden Sondervermögen drehten, die in die Bundeswehr investiert werden sollen.

Insgesamt war der Vortrag von Frau Fiak äußerst gelungen, da sie schülerorientiert und kompetent die hochaktuelle Thematik in all ihren Facetten und Zusammenhägen darlegte sowie die Rolle Europas, der NATO usw. gekonnt betonte.

Pascal Pick