Der Workshop, der sich über vier Schulstunden erstreckte, fokussierte sich – wie der Titel verrät – einerseits auf die Frankfurter Auschwitz-Prozesse 1963-1965 und andererseits auf die Person Fritz Bauers, den leitenden Ankläger. Nach kurzer Aktivierung des geschichtlichen Vorwissens wurde ein Film, mit anschließender Präsentation, vorgestellt. Es wurde die Befragung einer Zeugin, die im Besitz eines Fotoalbums war, gezeigt. In diesem wurden in Auschwitz begangene Verbrechen in Form von Bildern dokumentiert. Schnell wurde klar, dass viele Menschen den Deutschen, auch denen, die die Verbrecher des Nazi-Regimes bestrafen wollten, nicht mehr trauten. Als anschließende Aufgabe sollten die Schüler kurze, eigene Präsentationen zu den Perspektiven der Zeugen, Angeklagten und des Gerichts halten. Dabei stellte sich heraus, dass die Gerichte zur Durchsetzung der Justiz die Zeugen benötigten. Zum einen hatte die „Lager-SS“ mögliche Beweise vernichtet, zum anderen verweigerten viele „SS-Männer“ die Aussage. Das schon angesprochen Album sowie die Aussagen mehrerer Zeugen waren den Richtern daher eine große Hilfe. Es war erschreckend zu sehen, wie gering, trotz alledem, manche Strafen ausfielen und wie einige sogar ohne Strafe davonkamen. Zum Abschluss sollten die Schüler dann noch ein Fazit über den Erfolg der Prozesse ziehen. Dieses fiel eher negativ aus und spiegelte damit wahrscheinlich auch gewisse Defizite der Prozesse wider.
Alles in allem war es ein sehr kurzweiliger Workshop mit vielen interessanten Einblicken!
Julian Schwed (10b)