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Aktuelles aus dem VGL

„Demokratie – Digitalität – Diversität“ – Frau Prof. Dr. Lang referiert am VGL

Vielfalt in Schulen ist schon lange Normalität: Kinder und Jugendliche mit unterschiedlichem sozialem, kulturellem oder religiösem Hintergrund besuchen dieselbe Schule und lernen täglich gemeinsam. Unter anderem deshalb ist es wichtig, Vielfalt als besonderen Wert zu verstehen und ihre Chancen und Potenziale zu nutzen. Aus diesem Grund hat die Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Kusel in Zusammenarbeit mit dem CJD das Projekt „Vielfalt in Schulen“ ins Leben gerufen, das vom Bundesprogramm „Demokratie Leben“ gefördert wird.

Das Projekt geht dabei im übergeordneten Projekt "Vielfalt im Landkreis Kusel" auf, welches die Schulen dabei unterstützen will. All dies wird im Rahmen der Aktionstage „Diversität – Unser Landkreis ist bunt“ vom 17. – 31.05.22 auf verschiedene Art und Weise in einigen weiterführenden Schulen des Landkreises aufgegriffen.

Am VGL fand dazu am 19.05. im Rahmen dieser Aktionstage ein Vortrag von Frau Prof. Dr. Lang von der Hochschule Mannheim statt, der sich mit den „drei D“ (Diversität, Digitalisierung und Demokratie im Jugendalter) beschäftigte. In knapp 90 Minuten ging Sie dabei auf Aspekte der Migration und Interkulturalität ein und warf – v. a. auf die schulische Bildung bezogen – die Frage der Chancengerechtigkeit auf, die Sie stets an konkreten Beispielen erläuterte und auch die Schüler zu Meinungsäußerungen – im Zuge der geforderten Demokratiebildung – aufforderte. Dabei verwies Sie stets auch auf ihren eigenen Werdegang (Sie lebte neun Jahre als Kind im Kabul der 70er-Jahre), der Sie zur Auseinandersetzung mit der Thematik angeregt hätte. So ging Sie in diesem Zuge auch auf die Rolle der Frau in Afghanistan nach Abzug der letzten amerikanischen Truppen oder auch die Fridays for future-Bewegung ein, die auch in Afghanistan – v. a. repräsentiert durch junge Frauen – enormen Zuwachs erfahren hätte. In diesem Kontext kam das zweite „D“, die Digitalität, zur Sprache. Frau Lang erläuterte hier den Zusammenhang zwischen digitaler Revolution und Globalisierung sowie die daraus resultierenden Konsequenzen in Bezug auf die Demokratie und Meinungsbildung, was Sie z. B. durch Studien belegte, die aufzeigten, dass der Wahlerfolg der AfD bei der Bundestagswahl 2017 auch darauf zurückzuführen sei, dass die AfD es – im Vergleich zu anderen Parteien – am besten verstanden habe, die sozialen Medien zu bedienen.  Im Anschluss daran leitete Sie mit dem Beispiel der VSCO Girls zu neuen Formen der Diversität über, bevor Sie auf die Geschichte der LGBTQ+-Bewegung einging und am „Fall Barbine“ von Michel Focault beispielhaft den gesellschaftlichen Druck aufzeigte, dem „diverse Personen“ ausgesetzt sind. Sie forderte hier vehement dazu auf, althergebrachte gesellschaftliche Ordnungen grundlegend in Frage zu stellen (z. B. traditionelle Familienbilder) und zur Überwindung von auch juristisch legitimierter Ungleichheit einen Beitrag zu leisten, verbunden mit der generellen Forderung zur Inklusion, statt der nicht weit genug gehenden Integration.

Pascal Pick