Die Hauptbeweggründe, weshalb man sich letzten Endes für die Stefan-Morsch-Stiftung entschieden hatte, waren zum einen natürlich die Ziele der Stiftung und zum anderen die Regionalität. Denn die ehemalige Schülerfirma wollte sich selbst davon überzeugen, wie das gespendete Geld angelegt wird und was dadurch der Stiftung ermöglicht wird. Empfangen wurden die vier stellvertretenden Mitglieder von Bruno Zimmer, dem Vorstandsmitglied der Hilfe für Leukämie- und Tumorkranke und Elisabeth Pfaff, der Koordinatorin für Blutabnahme-Aktionen, welche auch im Vorstand als Sekretärin tätig ist.
Die Stefan-Morsch-Stiftung in Birkenfeld ist die älteste Stammzellenspenderdatei in ganz Deutschland. Sie beschäftigt circa 70 Personen und steht unter dem Vorstand von Susanne Morsch. Frau Morsch ist die Schwester von Stefan Morsch, der 1983 an Leukämie erkrankte und wegen nicht vorhandener Stammzellenspenderdateien in Deutschland nach Amerika reisen musste, um dort 1984 in Seattle erfolgreich behandelt zu werden. Stefan Morsch startete schon damals einen Aufruf auch in Deutschland eine Stammzellenspenderdatei ins Leben zu rufen. Nachdem er unglücklicherweise mit 16 Jahren an einer Lungenentzündung starb, setzte seine Familie seinen Wunsch in die Tat um. So wurde 1986 die Stefan-Morsch-Stiftung unter Leitung seines Vaters, Emil Morsch, gegründet.
Nach der mündlichen Einführung in die Stiftung wurde es den Schülern ermöglicht, einen Blick in die Fachbereiche der Organisation zu werfen. Zu Beginn stellte man ihnen die Apherese vor, in welcher die Blutstammzellen der Spender entnommen werden können. Danach zeigte man ihnen die Verwaltung und erklärte kurz die Aufgaben, die man dort zu erledigen hat von der Benachrichtigung eines potentiellen Spenders bis hin zum Organisieren der Blutstammzellenentnahme. Der letzte Teil der Führung war wohl der spannendste für die Schülerinnen und Schüler, da sie in das hauseigene HLA-Labor geführt wurden. Von der Freilegung der Leukozyten bis hin zur Sequenzierung eines DNA-Abschnitts wurde den EasyGurtings alles von Dr. Wolfgang Peter gezeigt und erklärt. Beeindruckt von der Arbeit hinter den Kulissen und überaus gut informiert, beschlossen einige der ehemaligen Mitarbeiter sich selbst als Stammzellenspender typisieren zu lassen. Um genau so eine Typisierung für junge Menschen kostenlos anzubieten, sind Spendengelder sehr wichtig.
Da die Stiftung keine staatliche Unterstützung erhält, muss sie sich durch Spenden und Typisierungen, die letztendlich zu Transplantationen führen, selbst finanzieren. „Von daher hätte man keine effektivere Investition mit dem Geld machen können, als irgendeinem Menschen da draußen die Chance auf Heilung ein Stück näher zu bringen“, da sind sich die ehemaligen Mitarbeiter der Juniorfirma einig.