Das Theaterhaus Ensemble Frankfurt hat für diesen Klassiker eine besondere Präsentationsform gewählt: „On air!“ In dieser Inszenierung nähern sich Schauspieler und Musiker dem Dramenfragment Büchners von der akustischen Seite. Mit Mikrofonen, Turntables, Synthesizern, Akkordeon und Stimmen präsentieren sie den Text als Hör-Spiel und bringen den Inhalt eindringlich und neu ins Ohr und vor die Augen.
Vier Schauspieler und ein Musiker sitzen an Tischen - es rauscht und hämmert, schallt und klopft – in Woyzecks Kopf und in dem des Publikums. Seine Gedanken, sein Wahnsinn, seine Taten haben einen Sound. 21 Szenen werden in allen Facetten und wortgetreu präsentiert, jedes mit einem eigenen überzeugenden Ton, realistisch, verstörend, dumpf und drohend, ungewohnt und eindringlich. In nur siebzig kurzweiligen Minuten erlebten die Schülerinnen und Schüler der 11. und 12. Klasse des Veldenz Gymnasiums Lauterecken sowie die 10. Klassen der Realschule Plus am 30. August 2017 live, wie Woyzeck vom Hauptmann verspottet, vom Doktor als Versuchskaninchen missbraucht wird und die Mutter seines Kindes ermordet.
Das Ensemble nimmt einen neuen Blick auf dieses klassische deutsche dramatische Werk Büchners und findet so einen zeitgemäßen Zugang zum jungen Publikum. So ist dieses Stück nach „Die Räuber on air“ bereits die zweite gelungene und mitreißende Produktion einer Reihe von Hör-Spiel-Performances des Theaterhaus-Frankfurt Ensembles (Foto: Marion Roth-Bauer).